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Das Skate-Haus im Burgenland

Ich selbst fahre leidenschaftlich gerne Skateboard und meine Anfänge liegen in den zugegebenermaßen nicht gerade sehr tollen Skateparks im Nordburgenland. Doch als ich mit 12 Jahren angefangen habe, war ich da noch nicht so wählerisch und langsam packte mich eine Sucht, die mich auch über 20 Jahre danach noch immer nicht losgelassen hat.

Interessanterweise hat mich diese Leidenschaft mit ca. 90% meiner jetzigen Freunde zusammengebracht. Aus der Anfangszeit stehen heute nur noch Wenige aktiv am Brett, aber irgendwie scheint fast jeder von ihnen zumindest hobbymäßig kreativ tätig zu sein. Musiker, Fotografen, DJs, Grafikdesigner, Schreiber usw. – Ich weiß, dass Skateboarding für viele von ihnen den Grundstein für unsere Freundschaft und ihre späteren Hobbies oder auch Berufe gelegt hat.

Der Hausherr auf der großen Anfahrtsrampe

Einer der Jungs, die nach wie vor am Brett stehen, ist der 34jährige Hu aus St. Margarethen. Als wir Anfang 20 waren, spielte ich eine Zeit lang mit ihm in einer Band, mit der wir wöchentlich im Keller seines Elternhauses probten. Eines Tages sprachen wir über den ungenutzten Nebenraum in dem Keller und dass es extrem cool wäre, hier eine Skaterampe aufzustellen. Während so ziemlich jeder meiner anderen Freunde (inklusive mir) sich wahrscheinlich der Träumerei hingegeben, aber sicher nie selbst etwas gebaut hätte, stand in seinem Keller zwei Monate später die fertige Rampe und wir tauschten wieder öfter die Instrumente gegen die Skateboards.

Hu beim Frontsideflip unter dem großen Baum

Für genau diese Begeisterungsfähigkeit und den Tatendrang schätze ich Hu bis heute enorm. Und so ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass er sich direkt in den Garten des Hauses, in dem er jetzt wohnt, eine Fläche betoniert und dort kurzerhand seinen eigenen Skatepark errichtet hat. Auf meinen Einwand hin, dass das Ganze wahrscheinlich recht viel Geld gekostet hat, meinte er nur: „Andere kaufen sich ein Auto, ich baue mir einen Skatepark.“ Ich jedenfalls weiß genau, womit ich mehr Spaß hätte und liebe es, bei gutem Wetter mit Hu seinen Skatepark zu genießen.

Bs noseslide
Ein kleiner Carve von mir in der Abendsonne
Überblick über den Backyard Skatepark
Auch die Ecke neben dem Eingang wurde genutzt

 

Die Schilfverkleidung sorgt für burgenländische Vibes
Natürlich habe ich auch ein paar Runden gedreht. Blindside kickflip von der steilen in die flache Bank.
Bereit für den Drop-In

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